SCHARRWÄRME

Stecker, Strom & Stationen: Worauf kommt es beim Laden von E-Autos an?

Da es keine einheitlichen Regelungen für Ladeanschlüsse von Elektroautos und zudem viele verschiedene Hersteller am Markt gibt, sind vor dem Kauf eines E-Autos und einer Wallbox einige Dinge zu beachten. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen die unterschiedlichen Steckertypen, den Zusammenhang mit dem zu ladenden Strom sowie den Wallboxen und Ladestationen.

Ladestecker im Überblick: Welcher Steckertyp wird benötigt?

In Europa hat sich der Typ-2-Stecker, auch bekannt als „Mennekes-Stecker“, als Standard etabliert – insbesondere bei neueren Modellen von Elektroautos, während bei älteren Modellen noch der Typ-1-Stecker üblich war.

Tipp: Bei der Auswahl einer Wallbox sollten Sie darauf achten, dass diese mit einem Adapter kompatibel ist, sodass verschiedene Steckertypen verwendbar sind. Je nach Anschluss des E-Autos kann es zum Beispiel sinnvoll sein, mit einem Adapter vom Steckertyp-1 auf Steckertyp-2 wechseln zu können.

Je nach Automodell können sich die Ladestecker vom Typ-2 unterscheiden. Hier eine Übersicht:

  • Der Typ-2-Stecker („Mennekes“) kann an öffentlichen Ladestationen eine Ladeleistung von bis zu 22 kW erreichen. Die meisten E-Autos sind hierfür ausgelegt.
  • CCS-Stecker oder Combo-Stecker-2 (Combined Charging System) sind eine Erweiterung des üblichen Typ-2-Steckers. Durch zwei weitere Kontakte ist ein noch schnelleres Laden bis 350 kW möglich. Er ist beliebt für Schnellladungen von E-Automodellen wie z. B. Mercedes, BMW, Audi oder VW.
  • Der CHAdeMO-Stecker ist ein japanischer Standard-Stecker und daher verbreitet bei asiatischen Modellen wie z. B. Citroën, Honda, Kia, Mazda, Nissan, Mitsubishi, Subaru oder Toyota. Es sind Schnellladungen von bis zu 150 kW möglich.
  • Der Tesla Supercharger ist eine Tesla-eigene Lösung für Supercharger-Ladestationen.
Steckertypen für Elektroautos in der Übersicht: Typ-2-Stecker („Mennekes“), Combo-Stecker-2, CHAdeMO-Stecker und  Tesla Supercharger
Steckertypen für Elektroautos in der Übersicht

Darüber hinaus existieren noch weitere Steckertypen, die jedoch weniger verbreitet oder nur als Notlösung zu verstehen sind – so zum Beispiel der SchuKo-Stecker für konventionelle Haushaltssteckdosen. Dieser sollte jedoch nicht, bzw. wenn nur zur „Notladung“ verwendet werden, da Haushaltssteckdosen nicht für die Ladedauer und Ladelasten von Elektroautos ausgelegt sind. Im schlimmsten Fall drohen Überhitzungen oder sogar (Kabel-)Brände. Viele E-Autos haben die Möglichkeit, über das interne System auszuwählen, dass die Ladung über den SchuKo-Stecker reduziert erfolgen soll. Damit wird das Stromnetz im Haus geschont. Es sollte auch nur so viel mit einem SchuKo-Stecker geladen werden, wie bis zur Fahrt zur nächsten Ladesäule benötigt wird.

Drehstrom, Starkstrom, Wechselstrom, Gleichstrom – was ist was?

Das öffentliche Stromnetz überträgt Energie mithilfe von Dreiphasensystemen als Drehstrom, auch Dreiphasenwechselstrom bzw. umgangssprachlich Starkstrom genannt. Es hat eine Spannung von 400 Volt. Was dabei Wenige wissen, der Begriff Starkstrom wird umgangssprachlich widersprüchlich genutzt, denn laut Vorschriftenwerk des VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.) sind sogenannte Starkstromanlagen tatsächlich mit einer Spannung über 1.000 Volt definiert. Alles darunter sind Niederspannungsanlagen.

Der dreiphasige Wechselstrom endet beim Hausanschluss. Hier werden aus Dreiphasen dann nur eine Phase in die Steckdose geführt. Im Haushaltsbereich ist also Einphasenwechselstrom mit einer Spannung von 230 Volt üblich. Wechselstrom ist die vorherrschende Stromart in deutschen Netzen. Hier wechselt der Strom immer wieder die Polung. In Deutschland 50-mal pro Sekunde, d.h. 50 Hz.

Gleichstrom hingegen ist konstant, d.h. die gleiche Menge Strom fließt konstant in die gleiche Richtung. Batterien und Akkus benötigen ihn beim Laden – und liefern ihn auch ab. Sprich: Alle batteriebetriebenen Geräte laufen mit Gleichstrom, darunter Smartphones, Laptops und auch E-Autos.

Welche Unterschiede gibt es bei der Ladetechnik?

Die Ladetechnik lässt sich in 2 Kategorien einteilen:

  • Normale Ladestationen, sogenannten AC-Ladesäulen, betanken E-Autos mit Wechselstrom mit einer Ladeleistung von bis zu 22 kW.
  • An Schnellladestationen, sogenannten DC-Ladesäulen, sind schon heute Leistungen von bis zu 350 kW möglich. Bereits ab einer Leistung von 150 kW spricht man hier anstelle von Schnellladen vom sogenannten „High Power Charging“ (HPC).

AC steht hierbei für „Alternating Current“, also Wechselstrom und DC für „Direct Current“, also Gleichstrom.

Zu beachten ist, dass E-Auto-Batterien nur Gleichstrom speichern können. Aus dem öffentlichen Stromnetz kommt jedoch Wechselstrom. An AC-Ladesäulen wird daher der Wechselstrom über das sogenannte On-Board-Ladegerät im Auto in Gleichstrom umgewandelt. Dieser Prozess dauert länger als an DC-Ladesäulen, wo der Wechselstrom mithilfe eines Gleichrichters bereits in der Ladesäule umgewandelt wird.

Grafik AC-/DC-Laden mit Einteilung der kW-Anzahl in Normalladen, Schnelladen und High Power Charging.
Grafik der Unterschiede zwischen Wechselstromladen (AC) und Gleichstromladen (DC).
Unterschiede von Ladetechniken

Achtung: Abhängig vom Auto-Modell kann nicht an allen Ladestationen die Batterie aufgeladen werden. Gerade kleine E-Autos, die für den städtischen Einsatz ausgelegt sind, wie beispielsweise der Renault Twingo Electric oder der smart EQ forfour, haben eine kleinere Akkuleistung und sind nicht für das Schnellladen an DC-Ladesäulen, sondern nur für das sogenannte „Normalladen“ an AC-Ladesäulen geeignet. Ob es sich im öffentlichen Bereich um eine AC- oder DC-Ladesäule handelt, ist z. B. am angebrachten Ladekabel zu erkennen. Auch können viele Apps diverser Anbieter eine gute Übersicht bieten, um welche Art von Ladesäule es sich handelt. Es empfiehlt sich schon beim Kauf eines Elektroautos darauf zu achten, ob das Fahrzeug zum Schnellladen geeignet ist, wenn diese Ladetechnik genutzt werden soll.

Passt jede Wallbox zu jedem Elektroauto?

Neben dem Steckertyp spielt auch die Ladestärke eine wichtige Rolle. Je schwächer die Leistung der Wallbox, desto langsamer lädt sie einen starken Akku auf. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Leistung der Wallbox die des E-Autos übersteigt, denn das Fahrzeug nimmt nur so viel Leistung auf, wie es benötigt.

Jetzt die passende Wallbox für Ihr Zuhause bei SCHARR WÄRME bestellen!

So laden Sie Ihr Elektroauto komfortabel und sicher! Die Wallbox für zu Hause von SCHARR WÄRME gibt es im Komplettpaket inklusive Lieferung, Installation und Montage. Erfahren Sie mehr über unser Angebot.

Wie lange dauert es, ein E-Auto an einer Wallbox aufzuladen?

Die Ladegeschwindigkeit ist abhängig vom verwendeten Stecker, dem Anschluss (Spannung in Volt und Stromstärke in Ampere) und der Leistung der Ladestation bzw. Wallbox. Außerdem spielt es eine Rolle, wie groß der Akku und wie leer dieser ist. Der ADAC hat Richtwerte für Ladezeiten berechnet, wie lange das Laden eines leeren 40-kWh-Akkus mit dem jeweiligen Anschluss und der passenden Wallbox dauert.

Tabelle mit Werten die zeigen wie lange das Laden eines leeren 40-kWh-Akkus mit verschiedenen Steckern und der passenden Wallbox dauert.

Elektroautos laden unterschiedlich schnell. Viele externe Faktoren beeinflussen die Ladegeschwindigkeit, wie z. B. die Außentemperatur, aber auch die Größe der Batterie und die Restreichweite (Kapazität und Status), die Anzahl der Phasen und die maximale Ladeleistung des E-Autos sowie die der Ladestation. Ein Beispiel: Obwohl eine maximale Ladeleistung von 125 kW gegeben ist, kann es sein, dass im Winter bei kalten Temperaturen an einer öffentlichen Schnellladesäule mit einer maximalen Ladeleistung von 150 kW trotzdem nur mit 89 kW geladen werden.

Faktoren für die Ladezeit eines E-Autos: Außentemperatur, Größe der Batterie, Restreichweite (Kapazität und Status), Anzahl der Phasen, maximale Ladeleistung des E-Autos sowie die der Ladestation.
Faktoren für die Ladezeit Ihres E-Autos