SCHARRWÄRME

Neue EU-Energielabel ab März 2021

Was sind EU-Energielabel?

Sie sind Ampelfarben und auf fast allen elektronischen Geräten zu finden. EU-Energielabel klassifizieren Elektrogeräte in sogenannte Energieeffizienzklassen und geben Auskunft über den Energieverbrauch. Durch ihre Transparenz und die einheitlichen Angaben helfen sie den Verbrauchern einzelne Produktgruppen untereinander zu vergleichen und das energieeffizienteste Gerät auszuwählen. Je besser (grüner) die Energieeffizienzklasse eines Elektrogeräts, desto geringer sind sein Verbrauch und seine Energiekosten.

Wofür gibt es Energielabel?

Bei 80 % aller Kaufentscheidungen spielt das Energielabel eine entscheidende Rolle, denn je besser die Effizienzklasse, desto nachhaltiger sind die Produkte. Für den Verbraucher bedeutet das geringere Energiekosten – ein gutes Kaufargument also. Das wiederum bietet den Herstellern einen großen Anreiz, noch energieeffizientere Geräte herzustellen. Dadurch sollen langfristig die Treibhausgasemissionen in der EU reduziert werden, wie es in der Verordnung zum Klimapaket festgehalten wurde.

Wieso werden die Label neu aufgesetzt?

In den letzten Jahren wurde die Technik immer moderner und effizienter, während die Energielabel unverändert weiterexistierten. Das führte dazu, dass fast alle Produkte mit der Klasse A+++ ausgezeichnet waren und die Effizienzunterschiede für den Verbraucher nicht mehr sofort ersichtlich waren. Aus diesem Grund werden die Energielabel nun an den aktuellen Stand der Technik angepasst und gelten ab März 2021 in der gesamten EU.

Was ist an den neuen Energielabeln anders?

Mit dem neuen Label ändert sich die Messmethode zur Energieverbrauchskennzeichnung der Produktgruppen. Sie orientiert sich nun näher am tatsächlichen Nutzungsverhalten der Haushalte und berücksichtigt den aktuellen Stand der Technik sowie auch die Eigenschaften der jeweiligen Produkte. Dadurch verändert sich auch die Skalierung. Anstatt der Energieeffizienzklassen A-D wird es jetzt nur noch die Klassen von A-G geben, wobei die ehemalige Energieeffizienzklasse A nicht automatisch zu Energieeffizienzklasse B wird. Wahrscheinlicher ist, dass die ehemalige Klasse A in die Klasse C oder sogar D rutscht. Die Voraussetzungen für Klasse A und Klasse B erfüllen vermutlich nur noch die wenigsten Produkte, wenn überhaupt. Sie sollen für technische Innovationen der Hersteller Luft nach oben lassen.

Eine weitere Ergänzung auf den neuen Etiketten sind die QR-Codes. Sie befinden sich in der oberen, rechten Ecke und leiten den Verbraucher beim Scannen automatisch auf die europäische Produktdatenbank (EPREL) weiter. Dort findet man weitere Informationen zum jeweiligen Gerät.

Die Piktogramme bzgl. der Zusatzinformationen (z.B. Lautstärke, Wasserverbrauch oder Fassungsvolumen) bleiben wie gewohnt erhalten.

Ab wann gelten die neuen Label und für welche Produktgruppe?

  • März 2021:
    Spülmaschinen, Waschmaschinen, Kühlschränke, Gefriertruhen, Fernseher und Monitore
  • September 2021:
    Lampen

Die Umstellung anderer Haushaltsgeräte wie Öfen, Staubsauger, Wäschetrockner, etc. vom alten Label auf das neue erfolgt vermutlich erst ab 2024. Heizungen werden ab 2026 umgestellt und spätestens 2030 sollen dann alle Geräte mit den neuen Labeln ausgezeichnet sein.

Fazit: Sind die neuen Label besser als die alten?

Ja, denn die EU-Energielabel entsprechen nun dem technischen Fortschritt und die neue Skala ermöglicht eine feinere und einfachere Unterscheidung zwischen verschiedenen oder ähnlichen Produktgruppen. Die Ballungen in den höheren Energieeffizienzklassen wurden aufgelöst, was zu einer besseren Entscheidungshilfe bzgl. des Energieverbrauchs beiträgt. Die Labels und Piktogramme orientieren sich nun mehr am tatsächlichen Nutzungsverhalten der Verbraucher. Dadurch wird auch das Rechnen einfacher. So ändern sich die Angaben von 280 Spülgängen bei Spülmaschinen und 220 Waschladungen bei Waschmaschinen auf einheitliche 100 Durchgänge pro Jahr. So kann jeder Verbraucher die Angaben einfach auf sein eigenes Verhalten herunterbrechen und weitere Informationen über den QR-Code auf dem Smartphone einsehen.

Das sollten Sie trotz guter Energieeffizienz beachten!

Amortationszeit – der Umwelt zuliebe
Wenn Ihr altes Gerät noch einwandfrei funktioniert sollten Sie sich genau darüber informieren, ob sich der Kauf eines sparsameren Geräts ökologisch gesehen wirklich rentiert. Schließlich müssen die neuen Produkte auch irgendwo hergestellt und zu Ihnen nach Hause transportiert werden. Dafür werden Ressourcen und Energie benötigt. Meist lohnt sich eine Neuanschaffung aus ökologischer Sicht ausschließlich bei größeren Geräten mit hoher Nutzungshäufigkeit, wie z.B. Waschmaschinen und Kühlschränken.

Rebound-Effekt
Die Energieeffizienzklasse allein ist keine Garantie dafür, dass sich Ihr Energieverbrauch und damit auch die Energiekosten senken. Wirklich ausschlaggebend sind die Größe des Geräts, die Nutzungshäufigkeit und die Nutzungsdauer. Ihr Nutzungsverhalten allein entscheidet letztendlich, wie hoch Ihre Stromrechnung sein wird.

Wieso?

Viele Besitzer energieeffizienter Geräte denken, dass sie allein durch deren Besitz Unmengen von Strom sparen. Folglich werden die Geräte unachtsamer genutzt, indem zum Beispiel der Standby-Modus eingeschalten wird, anstatt das Gerät komplett auszuschalten. Dadurch sinken weder die Stromkosten, noch können die Herstellerangaben zur Stromersparnis eingehalten werden. In unserem News-Beitrag „Strom sparen im Lockdown“ erhalten Sie viele Tipps, wie Sie den Rebound-Effekt umgehen.

Strommessgeräte, Smart Meter und Steckerleisten
Mit Strommessgeräten und Smart Metern können Sie ganz einfach Ihren Stromverbrauch auf die Sekunde genau ermitteln und ihn auf die einzelnen Geräte zurückführen. Dadurch wird schnell erkennbar, wo großes Potential zum Stromsparen liegt.

Ausschaltbare Steckerleisten helfen ebenfalls dabei, Strom zu sparen. Mehrere, angeschlossene Haushaltsgeräte können damit ohne viel Aufwand gleichzeitig vom Strom genommen werden, zum Beispiel Laptop, Drucker und Schreibtischlampe, wenn man Feierabend macht.

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