SCHARRGASE

Flüssiggas ist nicht gleich Flüssiggas

Nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa möchte unabhängiger von den herkömmlichen Erdgaspipelines werden. In den Medien ist immer häufiger die Rede, dass der Import von „Flüssiggas“ die Versorgungssicherheit gewährleisten soll. Hin und wieder wird dieses auch korrekt als LNG bezeichnet. LNG bedeutet Liquified Natural Gas und heißt so viel wie „verflüssigtes Erdgas“.
Doch was ist jetzt der Unterschied unabhängig von den Begrifflichkeiten? Das klären wir im Folgenden.
SCHARR als Flüssiggasversorger beliefert seine Kunden mit klassischem Flüssiggas. Flüssiggas wird auch als LPG bezeichnet und besteht hauptsächlich aus Propan (Liquified Petroleum Gas).
Bereits unter geringem Druck verflüssigt sich Flüssiggas und hat dann nur noch ca. 1/260 seines gasförmigen Volumens. Das vereinfacht den Transport erheblich. Flüssiggas eignet sich auch deshalb für ländlich geprägte Regionen, ohne Erdgasnetz. 
Verflüssigtes Erdgas (LNG) hingegen besteht hauptsächlich aus Methan. Richtig, LNG ist Erdgas – nur in verflüssigter Form. Normalerweise wird Erdgas im gasförmigen Zustand und unter Druck durch Rohrleitungen transportiert. Der aufzubringende Druck ist abhängig vom Weg, den das gasförmige Erdgas zurücklegen muss. Je größer die Transportentfernung, desto größer muss auch der Leitungsdruck sein.

Warum wird Erdgas überhaupt verflüssigt?

Erdgas wird normalerweise gasförmig über Pipelines direkt von den Lagerstätten nach Deutschland transportiert. In Ausnahmefällen kommt es aber auch per Tanker über den Seeweg zu uns. In den Nachrichten sehen Sie aktuell häufiger diese riesigen Tankschiffe. Für diesen Transportweg muss das Erdgas verflüssigt und auf etwa minus 164°C gekühlt werden, um möglichst viel davon auf einem Tankschiff transportieren zu können. Verflüssigtes Erdgas (LNG) wird in diesem Fall von der Lagerstätte zu heimischen Terminals transportiert und dort wieder gasförmig ins Erdgasversorgungsnetz eingespeist.

Die Verflüssigung ist aber nicht günstig. So ist Erdgas, das auf diesem Wege nach Deutschland gelangt, zwei bis dreimal teurer als Erdgas, welches gasförmig über Pipelines transportiert wird.

Generell besteht Erdgas hauptsächlich aus Methan, welches als Treibhausgas bezeichnet wird. Es wirkt sich auf unser Klima etwa 25 Mal stärker aus, als Kohlendioxid (CO2)! Dagegen wird Propan nicht im Kyoto-Protokoll als Treibhausgas gelistet.

Welche Rolle spielt dabei Fracking?

Durch neue Fördermethoden wie Fracking (auch unter Hydraulic Fracturing bekannt) und die weltweite Erschließung neuer Gasvorkommen hat LNG an Bedeutung gewonnen. Fracking als Fördermethode von Erdgas ist weltweit umstritten wegen ihrer negativen Auswirkungen auf die Umwelt und das Trinkwasser. Fracking-Vorhaben sind in Deutschland nicht zulässig.

Die Brenneigenschaften von Flüssiggas und Erdgas

Hier gibt es Ähnlichkeiten

Flüssiggas (LPG) ist überall dort, wo kein Erdgasnetz vorhanden ist, eine Alternative zur Gebäudebeheizung und Warmwasserbereitung. Flüssiggase (LPG) finden auch als alternative Kältemittel (R290) in Klimaanlagen Anwendung und ersetzen dort ozonschädliche Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Verflüssigtes Erdgas (LNG) wird zum Beispiel beim Antrieb von Kreuzfahrtschiffen eingesetzt.

 Flüssiggas (LPG)Verflüssigtes Erdgas (LNG)
Brennwert in kWh/m328,311,4
Heizwert in kWh/m325,910,4

Ihr Wissensdurst ist noch nicht gestillt?

Richtig, man kann nie genug wissen! Wenn Sie mehr über die Eigenschaften und Herkunft von Flüssiggas erfahren möchten, dann geht es hier entlang.